Grand Tour: Sie waren lange Zeit als Fotoreporter in der ganzen Welt unterwegs. Was fasziniert Sie so am Fotojournalismus?
Horst A. Friedrichs: Für mich ist es die Kunst, Personen und ihre Geschichten in ihrer Gesamtheit zu erfassen bzw. einzufangen. Ich interessiere mich für die Umgebung, die Umstände, in denen Menschen leben. Der Mensch steht ja immer in Bezug zu seiner Außenwelt. Österreich habe ich als Land mit einer außergewöhnlich hohen Lebensqualität in Erinnerung, wo die Menschen in eine romantische Umgebung eingebettet sind.
GT: Was erwarten Sie von Bad Gastein? Und was erwartet die Teilnehmer des Foto-Workshops „Who the Hell is Krampus?“?
HF: Mich fasziniert die Tradition, die man im Ort spürt, das Magische und woher es kommt. Dabei geht es mir nicht um die Krampus-Masken selbst, sondern um eine Art Live-Dokumentation, eine Spurensuche. Um das Erkunden des Rundherums, der Menschen, der Tradition, des Ortes. Der fünftägige Workshop in Bad Gastein ist als Gruppenprojekt angelegt, das sich mit dem Thema Tradition und auch Entschleunigung beschäftigt. Ich gebe meine Erfahrungen weiter, wie man vor Ort Recherchen macht. Wir werden das Museum und das Archiv besuchen, aber vor allem in Kontakt mit den Menschen treten. Ich will vermitteln, wie wichtig Respekt bei der Annäherung an ein Motiv ist. Wichtig ist auch, Überzeugungsarbeit zu liefern, genauso wie ein „Nein“ zu akzeptieren. Die Arbeit als Fotograf ist ein Arbeiten mit Menschen, und für manche ist der Fotoapparat wie eine Waffe, ein Gewehr. Für mich ist er das Werkzeug, um mich auf Menschen und Kulturen einzulassen. Am Ende des Workshops soll etwas Schlichtes, aber Respektvolles entstehen, das im Kraftwerk ausgestellt wird. Etwas, das Sommerfrischler, Künstler und Einwohner über die Betrachtung der im Workshop entstandenen Bild-Geschichten einander näher bringt.
Foto: Masa Hamanoi
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