Logo

Die Königin von Bad Gastein

Selbstbewusst und in strahlendem Weiß steht es da, das Hotel Regina von Olaf Krohne und Jason Houzer. Das 32-Zimmer-Hotel ist chices Townhouse und gemütliches Refugium in den manchmal rauen Bergen zugleich, nicht zuletzt wegen seiner wunderbaren Gastgeber, die das Regina zur Königin von Bad Gastein gemacht haben.
Olaf Krohne & Jason Houzer

Venezianische Goldelemente, herrlicher Marmor kombiniert mit liebevoll zusammengestellten Stoffen, aufwendig restaurierte Thonetsessel – so präsentiert sich einem das Hotel Regina. Olaf Krohne und Jason Houzer haben im urbansten Ort der Alpen, Bad Gastein, ein kleines Schmuckstück geschaffen. Das haben sie so fantastisch gemacht, dass sie bis hin zum Monocle schon alle großen Magazine und Reiseredaktionen zu Gast hatten. Und die Redakteure kommen gerne immer wieder. Was nicht nur am Hotel an sich, sondern an Olaf und Jason selbst liegt. Immer chic und herzlich, mit Witz und charmant, wissen sie, wie sie ihren Gästen Gutes tun können. Bei schönen Gesprächen über das Reisen, Filme oder Mode vergeht die Zeit mit ihnen wie im Flug. Beim Frühstück mit herrlichen Ausblick auf den gegenüberliegenden Graukogel, beim Abendessen in gediegener Atmosphäre oder an der Bar bei einem guten Drink. Nicht zu vergessen Paul, der Dalmatiner, den Olaf gerettet hat und der immer gerne kommt, um sich an einem anzuschmiegen. So geschehen bei unserem Gespräch in der Morgensonne im Restaurant des Hotels.

Grand Tour: Olaf, Du warst einer der ersten, der Bad Gastein wieder entdeckt hatte. Warum hast Du an den Ort geglaubt?

Olaf Krohne: Ich habe mich schon als Kind mit 8 Jahren in Bad Gastein verliebt und seit diesem Zeitpunkt immer an diesen Ort geglaubt.
Auf meine Frage: „Wohin fahren wir denn in den Urlaub, Papa?", sagte mir mein Vater: "Nach Badgastein (damals noch in einem Wort geschrieben). Das ist ein Ort in dem früher der Jet-Set, Kaiser und Könige Urlaub gemacht haben. Jetzt ist es dort ein wenig heruntergekommen.“ Und diese Beschreibung meines Vaters passt bis heute und macht genau diese einzigartige Mischung aus, die diesen Ort so spannend und speziell macht.

GT: Wie habt ihr Euren ersten Urlaub in Bad Gastein verbracht?

Olaf: Wir haben unseren ersten Urlaub in Bad Gastein in einem neuen 5-Sterne Hotel mit dem Blick vom Talboden bzw. Golfplatz auf Badgastein verbracht.
Bereits aus der Ferne faszinierte mich dieser Ort, der mir wie ein "Miniatur-Manhattan" erschien. Als wir eines Abends mit dem offenen Jeep des Hoteldirektors die steile Straße nach Badgastein hinaufgerast sind, war es endgültig um mich geschehen. Die Architektur der beeindruckenden Gebäude aus der Belle-Époque haben mich nicht mehr losgelassen. Wir haben dann ein Konzert des Harlem-Gospel-Chors in dem futuristisch-brutalistischen Kongresszentrum besucht und ich habe mich ein wenig gefühlt wie in New York. Überall waren unglaublich elegante Gäste. Ab 19 Uhr war in den Hotels ausschließlich  Abendgarderobe erwünscht. Johannes Heesters lief uns mit Frack und Zylinder über den Weg. Das legendäre Grand Hotel de l´Europe hatte vor kurzem mit einer Liza-Minelli Silvestergala neu eröffnet. Konzerte mit Shirley Bassey, Charles Aznavour und Gilbert Becaud folgten. Es gab ein Casino und den Club Epicure, der Badgastein unter Vorsitz von Peter Ustinov und dem monegassischen Fürstenhaus zum Monte Carlo der Alpen machen sollte.

GT: Was macht Bad Gastein für Dich einzigartig?

Olaf: Für mich gibt es bis heute weltweit keinen anderen Ort, der so viel Potenzial in sich trägt und (zumindest zum Teil) immer noch darauf wartet, wach geküsst zu werden. Und das, obwohl in den letzten 10 Jahren schon sehr viel passiert ist und sich zum Positiven gewandelt hat.

GT: Es bei Urlaub in Bad Gastein zu belassen hat Dir nicht gereicht?

Olaf: Auf keinen Fall. Ich habe das Gymnasium kurz vor dem Abitur verlassen, um endlich in Badgastein unternehmerisch aktiv werden zu können. Mich hat diese Idee, in Badgastein etwas zu bewegen, nie mehr losgelassen. Wo hat man schon die Möglichkeit, einen so beeindruckenden Ort mitzugestalten?

GT: Dachtest Du manchmal: Was war das bloß für eine Schnapsidee, die ich da hatte?

Olaf: Oh ja. Oft. Mein erstes Projekt im Alter von 19 Jahren war eine Veranstaltungsreihe über Weihnachten & Silvester 1992/93 im damaligen 5-Sterne Wührer´s Parkhotel Bellevue - zu dem auch die legendäre Bellevue-Alm gehörte. Der Gault Millau beschrieb das Bellevue damals als ein in die Jahre gekommenes altehrwürdiges Schlosshotel, das einem Peter Alexander Film hätte entstammen können. Als ich für Vorbereitungen im Oktober angereist war, schaute ich am nächsten Morgen aus dem Fenster des Hotels Mozart und sah aus der Ferne wie das Bellevue lichterloh brannte und in Flammen aufging und somit auch mein erstes Projekt in Badgastein.

GT: Oh nein! Was kam dann?

Olaf: Nach meinem Studium für Marketing und Public-Relations an der Bayerischen Akademie der Werbung in München folgten weitere Versuche mit der Errichtung einer American-Bar im Pavillon auf der Kaiserpromenade bzw. dem Kauf des E-Werkes am Fuße des Wasserfalls als Gastronomie- und Eventlocation. Beide Projekte gestalteten sich jedoch seitens der behördlichen Auflagen so kompliziert, dass ich beschloss meine besten Jahre nicht mit weiteren Versuchen in Badgastein zu „vergeuden“ und eröffnete 1997 die Bar Hamburg. Und damit Hamburg´s erste Loungebar mit Restaurant, Live-DJ und Sushibar. Viele prominente Gäste wie Mick Jagger, Claudia Schiffer oder Robert de Niro waren zu Gast. Nach 6 Jahren hatte ich dann genug davon und wollte endlich meinen Traum in Badgastein verwirklichen. Also zog ich an meinem 30. Geburtstag mit Sack und Pack nach Badgastein und habe es bis heute nicht bereut.

GT: Du hast die Stars in Hamburg gegen eine Vision für Bad Gastein eingetauscht?

Olaf: Ja! Und letztendlich sind (fast) alle meine Ideen und Visionen früher oder später Wirklichkeit geworden. Bereits 1992 hatte ich die Idee, die zum Teil bereits damals leerstehenden Gebäude und das Kraftwerk mit Kunstprojekten wieder zu beleben.  Meine Diplomarbeit hatte als Thema den Aufbau der Marke „RUINS Badgastein“. Heute würde man diese Idee wohl am besten mit „Detroit Effekt“ beschreiben.

GT: Mit Jason Houzer hast Du einen Partner, der auch ein sehr gutes Auge für Design und Materialien hat und eine besondere Atmosphäre kreieren kann. Welche Atmosphäre wollt ihr im REGINA schaffen?

Jason Houzer: In der Hotellerie gibt es gerade zwei wichtige Begriffe: Erlebnis und Authentizität. Aber was ist schon wirklich ein Erlebnis im Hotel und vor allem - was ist wirklich authentisch?!
Ich glaube, dass wir es im REGINA tatsächlich geschafft haben authentisch zu bleiben. Das REGINA ist nun 101 Jahre alt, viele Vintage Möbel haben wir retten können und behutsam aufgearbeitet, wie z.B. unsere venezianischen Marmortische in der Bar oder die Thonet Stühle im Restaurant. Bei der Gestaltung unserer Einrichtung haben wir bewusst Stoffe, Materialien und Farben kombiniert, die vielleicht auf den ersten Blick nicht perfekt zusammenpassen - und gerade deswegen funktionieren. Wir möchten unsere Gäste nicht in einem Showroom wohnen lassen. Komfort, Charme und Patina stehen über Style.

GT: Welcher Gedanke liegt Eurem Konzept zu Grunde?

Jason: Wir haben uns gefragt: Was ist eigentlich der schönste Urlaub den man haben kann? Wenn man das Glück hat, inspirierende Freunde zu haben, die ein großartiges Haus in Süd-Frankreich oder wo auch immer besitzen, man dort eingeladen ist, Zeit zu verbringen. Man hat sein eigenes Zimmer und die nötige Privatsphäre. Tagsüber macht man sein Ding, Abends findet man sich am Kamin zusammen für gutes  Essen, regen Austausch und gemeinsames Lachen. Und hier sind wir beim Erlebnis. Es sind tatsächlich unsere spannenden Gäste, und die interessanten Begegnungen z.B. mit unseren Künstlern, die das REGINA Erlebnis ausmachen.

GT: Was schwebt Euch in Zukunft noch vor?

Jason: Wir werden natürlich Bad Gastein weiter in diese Richtung entwickeln wie bisher: Qualität und Spielwiese für „like minded people“ sind oberstes Gebot, das müssen wir ausbauen. Des Weiteren träume ich von einem REGINA irgendwo am Meer - mal sehen was kommt!

Olaf: Wir haben noch einiges vor. Wir sind ständig unterwegs auf der Suche nach neuen Ideen und Kooperationspartnern für Badgastein. Netzwerk ist Alles. Wir konnten schon sehr viele internationale Meinungsbildner für Badgastein begeistern und es werden immer mehr! Wir möchten neben dem REGINA Hotel weitere Hotelprojekte realisieren und selbstverständlich an der Weiterentwicklung Badgasteins
teilhaben. Ganz besonderen Fokus legen wir auf die Neugestaltung bzw. Ausrichtung des historischen Ortszentrums.

GT: Ihr habt dieses Jahr im Hotel REGINA die „artists in residence“, die Künstler des Kunstfestivals „sommer.frische.kunst“. Worauf freut ihr euch am meisten?

Jason: Natürlich auf die gemeinsamen Abendessen mit den Künstlern, den regen Austausch, die von Kreativität durchsetzte Luft und vielleicht bezahlt ja auch diesmal wieder ein Künstler seine Getränkerechnung mit einem seiner Werke. (lacht)

GT: Wie urlaubt man in Bad Gastein am besten?

Jason: Einfach nichts tun, die gute Luft und Ruhe genießen. Meiner Meinung nach ist Müßiggang eine große Kunst. Wer es also schafft auszuschlafen, bis 12:30 Uhr zu frühstücken, sich dann ein paar Stunden mit einem Buch auf unsere Terrasse zu legen, einen kleinen Spaziergang zu machen, um sich um 19:00 Uhr zum Abendessen einzufinden und um 21:30 im Bett zu liegen, macht meiner Meinung nach alles richtig.
Urlaub sollte kein Stress sein und schon gar kein absolvieren von Pflichtprogrammen.
Am zweiten Tag kann man dann ja ein wenig aktiver werden (lacht)

GT: Was sollte man in seinem Koffer haben, wenn man nach Bad Gastein kommt?

Jason:
1. Fotokamera
2. Sonnencreme
2. Bergfeste Schuhe
3. Ein dekadentes Outfit (...für eine Nacht in der REGINA Bar ;-)
4. Visitenkarten
5. Badekleidung

GT: Was ist das richtige Outfit für das sommer.frische.kunst-Wochenende?

Jason: Wir erwarten nichts, freuen uns aber über guten Geschmack und schönes Reisegepäck ;-)

GT: Eure Bad Gastein Highlights?

Jason: Da gibt es so viele - ich versuche mich auf 3 zu beschränken.
Mein absolutes Bad Gastein Highlight ist der 2446 Meter Hohe Graukogel, im Nationalpark und Naturschutzgebiet, gleich gegenüber vom REGINA. Entweder zu Fuß oder per Lift oben angekommen, erwartet einen absolute Ruhe und Frieden in einem zauberhaften Zirbenwald. Die Luft ist eine andere und die Ausblicke sind atemberaubend. Auf dem Rundwanderweg laden immer wieder Liegen aus Zirbenholz zum Verweilen ein. Für mich ist ein Tag auf dem Graukogel so erholsam wie eine Woche auf einer tropischen Insel.

Ein weiteres Highlight ist natürlich die Begehung des teilweise leerstehenden, denkmalgeschützten, historischen Ortszentrums rund um den weltberühmten Wasserfall. Es bietet sich einem ein surreales Bild. Genau das macht Bad Gastein aus - das Unerwartete, die Kontraste und die Gegensätze. Ein tosender Wasserfall mitten durch Belle Epoque Gebäude, Natur und Urbanität, Grandezza und Verfall, Historismus und Brutalismus. Ein museales urbanes Erlebnis.

Dann natürlich noch ein Besuch unseres sommer.frische.kunst-Festivals - wir nennen es auch unsere „kleine Biennale“. Ich weiß, Kunst auf dem Land hört sich „schwierig" an, ist aber nicht. Versprochen! Mit unserer Kunst Kuratorin Andrea von Goetz und Schwanenfliess haben wir die perfekte Partnerin gefunden.
Andrea hat große Namen nach Bad Gastein geholt, wie zum Beispiel Gerwald Rockenschaub, Sissel Tolaas, Jorinde Voigt, Galerie Johan König, die Neo Rauch Meisterschüler Andre Drescher und Jochen Plogsties und viele mehr - gar nicht so schlecht für einen Ort in den Alpen, finde ich. Die Ausstellungen sind den ganzen Sommer über von Anfang Juli bis Ende September.

Wer Kunst kaufen möchte, sollte am Art Weekend vom 27.07. - 30.07. vorbei schauen!

www.dasregina.com
www.sommerfrischekunst.de

Das Hotel Regina ist chices Townhouse und gemütliches Refugium zugleich. Wer Dalmatiner Paul kennenlernen möchte, klickt hier!

 

Das sommer.frische.kunst-Festival mit Art Weekend vom 27.07. - 30.07.2017. Hier geht´s zur sommer.frische.kunst!